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Epic Cami de Cavalls, eine stürmische Angelegenheit

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Auf der wunderschönen Insel Menorca ging Bikmo-Botschafter Daniel Gathof beim Epic Camí de Cavalls 360° an den Start. Dieses dreitägige MTB-Rennen führt auf küstennahen Trails einmal rund um die Insel. In seinem Blogpost hat Daniel alles zur Reise, zur Insel und zum Event festgehalten. Hier lesen.

Es ist November und biken in der Heimat nicht mehr ganz so spannend, also sollte als Finale der Saison das Etappenrennen Epic Cami de Cavalls auf Menorca der Abschluss des Jahres werden. Ein Freund hatte mir davon erzählt, nein er hatte geschwärmt. Der Cami de Cavalls ist eine Wanderroute einmal um die Insel und der Großteil davon direkt am Meer. Berge gibt es nicht wirklich, dafür zig steile Anstiege und ewig lange Trails. Sounds good, let’s go!

Das Wetter auf Menorca
Fotografía trail jordi saragossa

Als Besonderheit wuseln auf der Insel noch etliche Trailrunner neben uns Mountainbikern, denn auf den drei Etappen zu je ca. 50km findet gleichzeitig ein Etappenrennen für Läufer statt. Ein buntes sport-begeistertes und outdoor-verrücktes Teilnehmerfeld also. Ich freue mich als ich am Packen bin. Das Bike plus Renn-Utensilien muss mit in den Flieger und da es nach Spanien geht, habe ich neben der Bikebag nur kleines Gepäck gebucht. Die warmen Sachen sollten daheim bleiben. Juan, der Renndirektor sendete mir dann noch eine Message. „Daniel, have you checked the wheater forecast?“. Nein, hatte ich nicht. Das Sturmtief Blas war im Anmarsch, und die sollten Juan und mich noch richtig beschäftigen.

Daniels Fahrrad fertig zum Packen

Etappe 1, Mao – Fornells, 52km, 1.300Hm:

Nachdem am Vortag das Rad zusammengebaut war, ging es noch kurz auf eine Runde zum WarmUp. Außerdem wollte ich checken was mich erwartet. Und die Trails die ich sah, die machten Hunger auf mehr. In der Nacht dann Regen und Gewitter, inklusive vieler Fragen was man anziehen sollte. Regenjacke sowie Hose hatte ich dabei und mich auf die Fahrt damit eingestellt. Zum Glück hörte der Regen 45 Minuten vor Start auf, die Regenkleidung wanderte direkt in die kleine Racebag, welche jeder Teilnehmer bekam und immer vom Start zum Ziel transportiert wurde. Auch vom Speaker hatte mich mein Freund positiv gewarnt, eine Rampensau. Und so gingen bei Partymusik direkt vor dem Start noch ein paar Laolas durch das Fahrerfeld. Als man dieses von der Leine lies war dann aber Rennsport pur angesagt. Ich fühlte mich gut und zusammen mit einem Spanier, Österreicher und Holländer ging die Post ab. Die Trails machten Spaß und waren erstaunlicherweise recht griffig, die vielen felsigen Passagen ebenso. Dass der Wind tobte machte uns nichts aus, nur die ein oder andere Überschwemmung auf dem Cami de Cavalls, in der man knietief durch das Wasser radelte, erinnerte noch an das Unwetter in der Nacht.

Im Ziel wurde es der zweite Rang. Ich hatte noch Reserven und war recht optimistisch auf die folgenden Etappen eingestellt. Die Trails lagen mir und wie sagt man so schön, hinten wird die Ente Fett. Doch bevor ich mich um die weiteren Etappen kümmern wollte, hieß es Speicher auffüllen und Bike-Check. Beides dank einer sehr guten Organisation und Race-Village kein Problem. Von Pasta bis Café, von Bikewash bis Massage ist für Biker und Runner alles vorhanden.

Etappe 2, Ciutadella – Fornells, 56km, 1.600Hm:

Es hätte die Königsetappe sein sollen, mit Betonung auf „hätte“. Schon gestern wurde der Wind immer mehr und Juan bekam den Anruf, welchen kein Veranstalter mitten in seinem Event bekommen will. Die Behörden verboten ihm die Etappe zu starten. Wir wären an der Nordküste gefahren und es hatte Winde mit 100km/h vorhergesagt. Somit wäre es nicht nur extrem ungemütlich für uns Teilnehmer auf der Strecke geworden, nein vor allem der mögliche Ausfall des Handy-Netzes und der Zugang zu den Trails für den Rettungsdienst war somit nicht mehr 100% sichergestellt. Die Absage daher absolut verständlich.

Das Wetter auf Menorca
Fotografía trail jordi saragossa

Was nun tun mit dem Tag? Ironischerweise blieb es von oben trocken und noch absurder die Situation, dass es im Süden viel weniger Wind hatte. Und genau dort sollte die dritte Etappe stattfinden. Also kurz GPS-Daten auf meinen Wahoo geladen, Klamotten an und los. Über ruhige Menorcinische Straßen gelangte ich zum Cala Tourqise und auf den Cami de Cavalls. Die Trails wurden noch besser wie vom Vortag und ein Mix aus Wald, Sand, Felsen und idyllischen Buchten beschäftigen mich und mein bike für zwei Stunden. Eine herrliche Ablenkung. Somit hieß es nun Daumen drücken für Juan, alle Biker und alle Trailrunner dass wir wenigstens unser Finale absolvieren können.

Etappe 3, Cala en Porter – Santandria, 50km, 800Hm:

Leider wurde auch daraus nichts und Juan verkündete schon am Vorabend, dass die zuständigen Behörden der Balearen weiterhin kein Go geben. Untermauert mit ein paar Videos und Bildern wie es auf Etappe zwei gewesen wäre. Und die machten wirklich gar keinen Bock auf biken. Dennoch Schade, denn alle hatten Hoffnung da man wie ich beim Check der geplanten dritten Etappe nicht viel vom Sturm mitbekam. Nie hatte man den Eindruck, dass Rennen fahren (oder laufen) hier nicht möglich gewesen wäre. But it is how it is. Am Ende betreiben wir alle einen Outdoor-Sport und müssen uns der Natur, welche wir so lieben, auch ab und an beugen. Und da wir hier auch im Blog eines Versicherers sind muss man ehrlicherweise auch anmerken, dass wir doch froh sind diese für den Ernstfall zu haben aber eigentlich hoffen sie nie in Anspruch nehmen zu müssen. Wir Sportler haben ein Limit an dem wir uns bewegen wollen, gehen aber freiwillig nicht darüber hinaus da es sonst gefährlich wird. Und genauso hat Juan mit seinem Team des Epic Cami de Cavalls gehandelt. Chapeau dafür.

Am Ende durfte ich also einen zweiten Rang feiern, das ist OK denn Podium ist immer gut. Auch unser Speaker gab wieder Vollgas und während sie dich in manchen Ländern bei Entscheidungen, wie Juan sie treffen musste, am liebsten an den Baum hängen, machen die Spanier und unser Speaker einfach eine weitere Laola und am Finisher-Event richtig Party. Alles in allem ein Grund zum wiederkommen, ich bin gespannt.

Wer ist Daniel überhaupt? Infos zur Person gibt’s auf seiner Website.